Nochmal zum Salton Sea u.a.
Hallo Wolf und MichaZ!
Danke für die interessanten Infos zu der Zanderdichte. Dennoch kann ich mich in Bezug auf den Goldberger See des Eindrucks nicht erwehren, daß hier ein Mythos gepflegt wird.
Ich muß gestehen, daß ich als Hecht-Angler in deutschen Gewässern bisher nicht sonderlich erfolgreich war beim Nachstellen von Zandern, worauf meine Erfolglosigkeit am Goldberger See vielleicht begründet liegt. Andere Angler waren an dem Tag allerdings ebenso erfolglos/Schneider.
Ich habe die erfolgverspechendsten Stellen an dem See 13 Stunden systematisch beangelt und es ist mir wirklich noch nie passiert, daß ich dabei nicht zumindest einige kleine Barsche oder Hechte erwische.
Der See hat auf mich einen äußerst fischarmen Eindruck gemacht.
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Nochmal zum Salton Sea
Das Bild hatte ich tatsächlich nicht entdeckt und mich daher gewundert. Sorry!
Ja, es schaut inzwischen sehr schlecht aus um den Salton Sea. Ich hatte ja bereits erwähnt, daß er einst einer der fischreichsten Seen Nordamerikas war.
Als ich 1987 dort zum ersten Mal geangelt habe, wurde quasi jeder 2. Wurf mit entsprechenden Kunstködern mit einem Corvina belohnt. Es gab Tage an denen ich über 100 Fische fing, darunter 5 - 10 Stück in der Gewichtklasse 5 - 10 lbs, oder gar darüber.
Eine weitere Besonderheit an dem Salton Sea sind die enormen Temperaturen und sein hoher Nährstoffgehalt. So haben Wissenschaftler ermittelt, daß beispielsweise die Wachstum- und Fortpflanzung-Zyklen der Tilapia im Salton Sea bei nur 1/7 der in Afrika üblichen Zeiten liegen, womit die ehemals enorm hohen Fisch-Bestände begründet werden.
Interessant sind auch die Entstehungsgeschichte des Sees und wie die Fische dort einst hinein kamen (Anfangs wurde alles aus dem Ozean angekarrt und eingesetzt was Flossen hatte - sogar Delphine und Tuna) - siehe vorgenannte Links dazu sowie diverse Beiträge aus National Geographics/Geo und anderen Medien.
In den '50ern wurde der See dann vornehmlich im Sinne der VIP aus dem naheliegenden Palm Springs gestaltet, aber auch für einfache Touristen.
Im August 1999 war ich zufällig vor Ort, als ein Wüstensturm über den See tobte. Dabei färbte sich das Wasser von blau auf bräunlich-grün (Alarmzeichen!) und ein großes Fischsterben setzte ein - der See war an manchen Teilen über mehrere ha-große Flächen Fisch-an-Fisch mit vornehmlich toten Tilapia überzogen. Ein schrecklicher Anblick und weiteres scharfes Alarmsignal für die Zukunft.
Nach vielen weiteren hoffnungsvollen Rettungsversuchen ging es dann ab ca. 2002 leider noch schneller und stetiger bergab mit dem See, was vor allem in der kontraproduktiven "US-Ökonomie des Grauens" begründet liegt, die wir lange schon auch über Deutschland ergehen lassen und so still dulden bis zum "point of no retrurn".
Mein guter alter Freund und Gastgeber, Norman Niver, der direkt am Wasser bei den Rivera Keys lebt, hat 40 Jahre ehrenamtlichen Umweltschutz im ausschließlichen Sinne des Salton Sea betrieben und so manchen harten Kampf darum ausgefochten. Dies bescherte ihm den Nickname "Father of the Sea". Er selbst ist ein sehr bescheidener, großartiger und vorbildlicher Mensch, der einen Großteil seines Leben in eine äußerst sinnvolle Aufgabe steckte - den Schutz des Sees mitsamt allen seinen Kreaturen - während gierige Lobbyisten und Wirtschaftsvertreter dort bis zum längst absehbaren Kollaps rücksichtslos ausbeuteten, was es holen gab, ohne jeglichen Respekt vor der großartigen, lebensnotwendigen Natur.
Norman Niver sollte allen Menschen zum Vorbild gemacht werden, doch statt dessen huldigen wir gierigen und skrupellosen Geschäftemachern und ihren wiederlichen Marionetten.
In den nachfolgenden Links sind Informationen zum möglicherweise letzten, Multimillionen schweren Rettungsversuchs des Sees enthalten. Auch hier spielen im Grunde nur noch wirtschaftliche Interessen und ihre abartige Politik eine Rolle. Selbst wenn die Rettung des Sees gelingen sollte, wird es wiedermal nur ein fauler Kompromiß - der See wird dann nach amerikanischer Manier verkünstlicht und nie mehr in natürlichen Glanz vergangener Tage strahlen.
Links dazu:
http://www.saltonsea.ca.gov/SSA-SSA_Plan_Draft_6-19-06_Exec_Summary_e.pdf
http://www.fdungan.com/salton.htm
Der geniale Schachspieler Bobby Fischer sagte einst:
"Mit der Entdeckung des Landes der Indianer durch den "stupid white Men" wurde seine systematische Ausbeutung und Zerstörung eingeläutet.
Was die Indianer 100000 Jahre oder mehr kristallrein hielten, hegten und pflegten, um im Einklang mit der Natur zu leben, wurde von profitsüchtigen und größenwahnsinnigen "weißen Pionieren" im Eiltempo ausgerottet und zerstört, nachdem es den Indianern gestohlen wurde."
In diesem Sinne hätte es Deutschland und anderen Ländern eigentlich eine warnende Lehre sein müssen, welche niederen und zerstörerischen Ziele im speziellen die internationale Hochfinanz mitsamt ihren Bruderschaften und Politik-Marionetten durch ihre kontraproduktive Scheinwirtschaft - die EU, die Neoliberalisierung, die Globalisierung und die Monopolisierung aller menschlichen Grundbedürfnisse betreffenden Notwendigkeiten - verfolgt.
Leute, wacht endlich auf - es ist schon 5 nach 12!