Moinsen,
das ist so nicht richtig. Du siehst kein Bild des Geberkegelquerschnitts, sondern ein Bild des Geberkegels in einer Dimension. Das auf dem Echolot entstehende Bild ergibt sich nur aus den Informationen (Echos) aus dem dreidimensionalen Raum (Geberkegel), die in eindimensionaler Form wiedergegeben und dann über die Zeit auf dem Display dargestellt werden. Ich habe Dir mal eine Zeichnung dazu gemacht.
Du siehst auf der Zeichnung zwei Schnitte, einmal durch die Längsachse des Bootes, bei mir die x-Achse und somit in Fahrtrichtung - so man denn fährt. Und daneben den Schnitt durch die Querachse, in meiner Zeichnung die y-Achse. Außerdem siehst Du eine Aufsicht auf den Geberkegel. Alle Bilder zeigen den selben beliebigen Zeitpunkt t1.
Der grüne Bereich ist der Bereich, aus dem eine Verarbeitung der Signale möglich ist. Der rote Bereich ist der Bereich, der zwar beschallt wird, dessen Echos aber nicht verarbeitet werden können, da sie vom harten Echo des Bodens überlagert werden - sie liegen also auf Grund ihrer Laufzeit auf dem Bildschirm im Boden.
Ich habe in die Bilder beispielhaft zwei Fische eingezeichnet, die Dir die Grenzen der Möglichkeiten verdeutlichen sollen. Der eine Fisch (der Bluefish) befindet sich direkt am Grund genau unter dem Boot, also genau auf der x-Achse. Der Fisch wird vom Echolot zum Zeitpunkt t1 als Punktlinie in der z-Achse auf dem Echolot wiedergegeben. Im Stand wird der Fisch über die Zeit also als durchgehende Linie dargestellt. In Fahrt ergibt sich daraus dann die klassische Sichel: der Fisch tritt in den Geberkegel ein und wird in dem Moment direkt am Grund geortet, die Sichel beginnt also auf dem Grund. Ist der Fisch dann direkt unter dem Boot, wird er in seiner tatsächlichen Schwimmtiefe abgebildet, also flacher. Verschwindet der Fisch dann letztlich aus dem Geberkegel, erscheint er wieder grundnäher, so dass die Sichel auch am Boden endet.
Der andere Fisch (der Grayling) befindet sich deutlich backbord des Bootes merklich über Grund. Auf Grund dieser Position und der daraus resultierenden Laufzeit des Echos, wird dieser Fisch zum Zeitpunkt t1 aber genauso dargestellt, wie der blaue Fisch. Im Stand überlagern sich diese beiden Echos, so dass sie nicht differenzierbar sind. In Fahrt ist die Abbildung zwar prinzipiell gleich, allerdings ist die Aufenthaltsdauer im Sendekegel deutlich kürzer, weshalb die Sichel entsprechend kürzer wird.
Da die Sichellänge und Höhe also sowohl von der Position als auch der Ausrichtung und der Ausmaße des Fisches abhängen, läßt diese nur sehr geringe und zudem spekulative Interpretationen zu.
Um aber noch mal auf den Bildlauf zurück zu kommen: dieser stellt wie oben gezeigt primär eine Abbildung über die Zeit dar. Durch die Verknüpfung über die Geschwindigkeit, die Zeit und Weg verbindet, ist die Bildschirmdarstellung in zulässig interpretativer Weise auch eine Abbildung über den Weg.
Beste Grüße,
Wolf